20.04.2009 von Donald X. Vaccarino Hans im Glück für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren |
„Du bist ein Monarch, genau wie deine Eltern zuvor – Regent eines netten kleinen Königreiches mit Flüssen und immergrünen Ländereien. Doch anders als deine Vorfahren hast du Hoffnungen und Visionen. Du willst mehr! Mehr Flüsse, mehr immergrüne Ländereien. Du willst ein Imperium, dein Dominion! In allen Himmelsrichtungen liegen kleine Herzogtümer und Lehen, deren Herrscher nur darauf warten, dass du sie unter deinem Banner vereinst. Aber warte! Es liegt etwas in der Luft ... da sind noch andere Monarchen, die genau jetzt genau die gleiche Idee haben. Du musst dich beeilen und dich gegen deine Konkurrenten verteidigen. Dafür wirst du ein Gefolge und Gebäude benötigen, deine Burg absichern und deine Schatzkammer füllen müssen. Deine Eltern werden zwar nicht wirklich stolz auf dich sein, aber wen interessiert's ...“ Welche Karten kommen diesmal zum Einsatz – welche Strategie wird die Beste sein? Wer wird diesmal das Spiel für sich entscheiden können … Spielmaterial: 500 Karten (130 Geldkarten [60x Kupfer mit Wert 1, 40x Silber mit Wert 2 und 30x Gold mit Wert 3], 48 Punktekarten [24x Anwesen mit 1 Siegpunkt, 12x Herzogtümer mit 3 Siegpunkten und 12x Provinzen mit 6 Siegpunkten], 30 Fluchkarten [mit -1 Siegpunkten], 1 Müllkarte, 32 Platzhalterkarten [für die Königreichkarten], 7 Leerkarten, 252 Königreichkarten [je 10x die Karten Burggraben, Kapelle, Keller, Dorf, Holzfäller, Kanzler, Werkstatt, Bürokrat, Dieb, Festmahl, Geldverleiher, Miliz, Schmiede, Spion, Thronsaal, Umbau, Bibliothek, Hexe, Jahrmarkt, Laboratorium, Markt, Mine, Ratsversammlung, Abenteurer und 12x Gärten]), 1 Kartenübersicht und Generelle Spielregeln und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte in seinem Deck zu haben. Spielablauf: Die Geld-, Punkte- und Fluchkarten werden, sowie die Müllkarte in der Tischmitte für alle gut erreichbar als separate Stapel abgelegt. Dabei ist Folgendes zu beachten: im 3er- und 4er-Spiel werden jeweils 12 Anwesen, Herzogtümer und Provinzen verwendet, im 2er-Spiel jeweils nur 8 Karten. Im 4er-Spiel werden alle Fluchkarten, im 3er-Spiel 20 und im 2er-Spiel nur 10 Karten. Aus den Königreichkarten werden 10 Karten ausgesucht und ebenfalls in der Tischmitte bereitgelegt. Unter die einzelnen Kartenstapel kommen die entsprechenden Platzhalterkarten. Jeder Spieler startet mit 3 Anwesen- und 7 Kupferkarten, die von den – in der Schachtel zurückgebliebenen, und nicht von den bereits ausgelegten Karten – genommen werden. Diese Karten werden gemischt und als verdeckter Nachziehstapel vor dem Spieler abgelegt. Von diesem Stapel nimmt der Spieler genau 5 Karten auf die Hand. Wer nun an der Reihe ist, führt seinen Zug aus, indem er folgende 3 Phasen – in genau dieser Reihenfolge – durchführt: 1. Phase: Aktion: In dieser Phase hat der Spieler 1 freie Aktion, d.h. der Spieler darf (grundsätzlich) genaue 1 Aktionskarte ausspielen und die darauf angegebenen Anweisungen ausführen. Der Spieler muss – soweit möglich – alle Anweisungen komplett ausführen. Folgende Anweisungen können auf den Aktionskarten stehen:
In dieser Phase hat der Spieler 1 freien Kauf, d.h. der Spieler darf (grundsätzlich) genau 1 Karte aus dem Vorrat kaufen. Es stehen ihm dazu alle Karten im Vorrat zur Verfügung. Um eine Karte zu kaufen, muss der Spieler eine oder mehrere Geldkarten aus seiner Hand offen ausspielen und mit ihnen (inklusive eventuell seinem virtuell zur Verfügung stehenden Geld) die auf der Karte angegebenen Kosten aufbringen. Kann und will ein Spieler mehrere Karten kaufen, muss die Summe der ausliegenden Karten dem gesamten Kosten entsprechen. Gekaufte Karten werden offen auf den eigenen Ablagestapel gelegt. 3. Phase: Aufräumen: In dieser Phase muss der Spieler alle ausgespielten, aber auch noch auf der Hand befindlichen Karten offen auf seinen Ablagestapel legen. Danach zieht der Spieler 5 neue Karten von seinem Nachziehstapel und nimmt diese auf die Hand. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, zieht er noch so viele Karten wie möglich und mischt danach seinen Ablagestapel, und erzeugt damit einen neuen verdeckten Nachziehstapel. Danach zieht er von diesem noch so viele Karten nach, bis er wieder 5 Karten auf der Hand hat. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Folgende Karten sind im Spiel: Geldkarten: (Re)Aktionskarten: Punktekarten: Fluchkarten: Spielende: Das Spiel endet sofort, wenn nach einem Zug entweder … Der Spieler, der nun die meisten Siegpunkte in seinen gesamten Karten hat, hat gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt derjenige Spieler, der weniger Züge gebraucht hat, ansonsten teilen sich die betroffenen Spieler den Sieg. Fazit: Dominion ist ein lupenreines Kartenspiel, das in Brettspielgröße daherkommt. Es ist ein interessantes und spannendes Spiel, indem es vor allem darum geht, durch geschicktes und gezieltes Kaufen und Zusammenstellen von Karten sein Deck zum effektivsten und wertvollsten Deck aller Spieler zu machen. Und es ist aufgrund seiner Einfachheit sicherlich auch für Groß und Klein geeignet, sofern man natürlich Karten- und Sammelspiele dieser Art und Weise mag. So schnell und einfach das Spiel aber auch zu erlernen ist, umso mehr Zeit braucht man aber, um das Spiel kennen und spielen zu lernen. Es gibt insgesamt 24 verschiedene Aktionskarten, von denen immer nur 10 in einer Partie eingesetzt werden, und die es erstmal kennen und zu verstehen lernen gilt – und, was noch wichtiger ist, aufeinander abzustimmen gilt. Dafür benötigt man schon etliche Partien, die dadurch natürlich immer spannend und interessant bleiben – und auch immer wieder Neues bieten. Es eröffnen sich immer wieder neue Möglichkeiten, Varianten und Kombinationen, und man kommt immer mehr und mehr ins Spiel. Durch diesen Umstand ist natürlich der Wiederspielreiz immens hoch und lang anhaltend. Man könnte fast schon von einem „Suchtfaktor“ sprechen … Grundsätzlich kann mit jeder Kombination aus 10 Karten gespielt werden – und es werden dafür auch mittlerweile mehre Varianten zur Auswahl dieser, angeboten. Am besten hat uns die gefallen, indem man einfach alle Platzhalterkarten nimmt, mischt und 10 beliebige davon auswählt. Für Einsteiger und Anfänger gibt es aber empfohlene und vorgegebene Kartensätze, die man verwenden soll, um das Spiel schneller und besser kennenlernen zu können. Abwechslungsreicher und interessanter wird es dann natürlich, wenn man die 10 Karten frei zusammenstellt und man sich dadurch auf immer neue Gegebenheiten und Kombinationen ein- und umstellen muss. Aber auch das Spiel mit allen Karten funktioniert und macht Spaß. Hier kann man sich also austoben und das Spiel gestalten, wie man will … Da während des Spielens – grundsätzlich – immer nur 5 Karten auf die Hand genommen werden dürfen, steht und fällt natürlich das Spiel, mit den Karten im Deck. Der Glücksfaktor ist dadurch zwar gegeben, kann aber wieder durch entsprechende Karten, mit denen man vor allem Karten nachziehen kann, relativiert und vom Spieler selbst beeinflusst werden. Aber auch zusätzliche Aktionen und Käufe können und sind natürlich Spiel entscheidend, da man damit seinen Zug natürlich optimieren und entsprechend wertvoller machen kann. Hier sei vor zu frühem Kauf von Punktekarten gewarnt, da diese vor allen am Anfang den eigenen Spielablauf bremsen, da mit ihnen nichts gemacht werden kann und diese von der Hand immer nur abgelegt werden können. Außer man hat sein Deck dementsprechend angepasst und hat auch das Glück die entsprechenden Aktionen auf der Hand zu haben, die einem z.B. das Abwerfen von Karten gegen Ersatz aus dem Nachziehstapel erlauben, wie z.B. der Keller. Nur muss man diese auch auf der Hand haben, wenn man sie braucht. Dazu ist es natürlich wiederum sinnvoll, diese Karte mehrfach im Deck zu haben, da damit die Wahrscheinlichkeit steigt, diese auch auf die Hand zu bekommen … Und genau diese Umstände machen das Spiel von Dominion so reizvoll und interessant – und auch zu einem Spiel mit lang anhaltendem Spielspaß und –reiz, eben mit „Suchtgefahr“. Dominion ist ein Spiel, das für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und geeignet ist – mit einer angegebenen Spieldauer von ca. 30 Minuten. Diese 30 Minuten wird man nicht immer halten können – eine Partie kann durchaus auch mal 60 Minuten dauern. Wenn das Spiel dann „rund“ läuft, wird man auch unter 60 Minuten bleiben können. Eine längere Spieldauer sollte aber kein Problem sein, da es sich bei Dominion auf alle Fälle um kurzweilige und spannende Spielminuten handelt. Dominion funktioniert auch in allen Besetzungen und macht Spaß, aber in voller Besetzung kann es dann schon zu Wartezeiten oder Längen kommen, wenn die Spieler ihre „Kettenzüge“ absolvieren, was mit zunehmender Spieldauer immer wahrscheinlicher wird – weil auch sinnvoll und vor allem Spiel entscheidend. Interaktion ist nicht unbedingt gegeben – vor allem nicht, wenn die Aktionskarten mit Angriff nicht zum Einsatz kommen. Die Spannung und der Spaß liegt aber bei Dominion nicht unbedingt im ärgern oder gegeneinander spielen, sondern im Versuch schneller und besser als alle anderen Spieler sein Deck auszubauen und zum richtigen Zeitpunkt mit vielen Punktekarten „vollzustopfen“, um schlussendlich damit das Spiel für sich zu entscheiden und zu gewinnen. Die Spielanleitung besteht aus 8 großformatigen Seiten und einer 4-seitigen Kartenübersicht mit Generellen Regeln. Dies ist sehr, sehr umfangreich, wenn man den einfachen Spielablauf berücksichtigt. Dafür wird aber alles ganz genau, umfangreich und ausführlich erklärt und beschrieben – inklusiver großzügiger Bilder und Beispielen. Auf den wichtigsten Seiten – auf denen der Spielablauf erklärt wird – gibt es am rechten Rand jeweils eine Zusammenfassung. Unklarheiten und Fragen, so überhaupt welche aufgekommen, konnten alle mit Hilfe dieser beiden Hilfen geklärt und beseitigt werden. Meist war nur eine genauere Erklärung einzelner Karten notwendig, die man mit Hilfe der Kartenübersicht klären konnte. Zwei Sachen sind jedoch anzumerken: 1. Es wird angegeben, dass die Fluchkarten bei jedem Spiel auszulegen sind. Dies ist nicht unbedingt notwendig, da diese nur zum Einsatz kommen, wenn die „Hexe“ mitspielt. 2. Die „Kanzler“-Karte hat einen Fehler: es muss korrekt heißen: „Du kannst deinen kompletten Nachziehstapel sofort ablegen„ – und nicht „Lege sofort deinen kompletten Nachziehstapel ab“ – Auf diesen Fehler wird aber bereits in der Kartenübersicht hingewiesen ... Sollten sich trotzdem noch Fragen ergeben, kann man eventuell unter folgendem Link fündig werden: Regelfragen. Das Spielmaterial besteht aus 500 handlichen und sehr schön illustrierten Karten. In der Spielschachtel gibt es für jede „Kartenfamilie“ ein Fach zum einschlichten. Hier sollte man sich auf alle Fälle auf der Homepage von Hans im Glück von der Dominion-Seite eine Einlage herunterladen und ausdrucken. Diese ist sehr hilfreich beim Verstauen der Karten in der Schachtel und erleichtert und verkürzt dies wesentlich. Uns hat Dominion sehr gut gefallen und auch sofort in seinen Bann gezogen – ja, ich möchte sogar sagen, dass wir momentan sogar „süchtig“ nach dem Spiel sind. Es macht einfach Spaß immer wieder in die Welt von Dominion einzutauchen und sich sein Deck zusammen zu stellen und zu gestalten – und vor allem schneller und besser als seine Mitspieler zu sein. Und das nicht nur wir dem Spiel verfallen sind, zeigt auch, dass es mittlerweile schon einige selbsterstellte Karten gibt, die man von der Homepage vom Spielekreis Hiespielchen herunterladen, ausdrucken und mit ins Spiel nehmen kann. Aber auch schon – mehr oder weniger – offiziell wurden Erweiterungen zu Dominion angekündigt. Eine zusätzliche Karte (natürlich 10 Karten und 1 Platzhalterkarte) hat es zur Messe in Essen 2008 gegeben: Gesandter. Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt wie es weitergehen wird und wir werden auf alle Fälle dran bleiben und dabei sein – garantiert … Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |